Bereits im Altertum liessen sich die Menschen gerne hypnotisieren. Allerdings galt die Hypnose lange Zeit als Hokuspokus. Mittlerweile ist jedoch erwiesen, dass die Methode wirkt. Ob Migräne, Übergewicht oder Depressionen: Diese und andere Probleme kann man tatsächlich mit der Hypnose in den Griff bekommen – und das erst noch oftmals in sehr kurzer Zeit.

Für Evelyne Oberholzer ist die Hypnose allerdings mehr als nur eine Therapiemethode, für sie ist sie ihre Berufung. Die 41-Jährige hat zwar während ihrer Ausbildungszeit eine kaufmännische Lehre absolviert, aber für sie war immer klar, dass sie in diesem Beruf nicht für immer arbeiten möchte. Nein, sie wollte stattdessen mit Menschen arbeiten, ihnen helfen, gesund und munter zu bleiben. So gelangte sie zur Hypnose.

Mittlerweile praktiziert Evelyne Oberholzer seit über für sich selbst 15 Jahren Meditation und Hypnose und seit 5 Jahren hat sie ihre eigene Firma. In St. Gallen bietet die Mutter eines Teenagers in einer Gemeinschaftspraxis ihre Dienste an. Sie arbeitet in der ursacheorientierten Hypnose sowohl mit Erwachsenen als auch mit Kindern.





Evelyne Oberholzer, können Sie sich bitte kurz vorstellen und uns etwas über Ihre Arbeit bei «be yourself» erzählen? Worauf ist die Praxis spezialisiert? Welche Dienstleistungen bieten Sie den Kunden an?

Ich bin 41 Jahre alt und arbeite Vollzeit in meiner Praxis in St. Gallen. In meiner Arbeit ist es mir sehr wichtig, den Menschen Wissen und «Werkzeuge» in die Hand zu geben, die es ihnen erlauben, nach einer Hypnosetherapie selbstständig die Selbsthypnose für sich zu nutzen. Die Firma «be yourself» steht nicht für eine lange Kundenbindung, bei der es darum geht, den Kunden so lange wie möglich zu therapieren. Der Name der Firma hält, was er verspricht, nämlich sich selbst zu sein und damit eigenmächtig über das eigene Leben und den Körper zu sein. Mit meiner Arbeit helfe ich den Menschen innert kurzer Zeit ihre ureigenen Ressourcen wieder zu aktivieren.

Meine Kernthemen bei Kindern sind beispielsweise ADHS, allgemeine schulische Probleme, Steigerung des Selbstwertes, Beseitigung von Ängsten und Traumata sowie die Auflösung von Ticks oder Bettnässen. Bei den Erwachsenen arbeite ich oft an Themen wie Angst und Panik, Verarbeitung belastender Erfahrungen, Depressionen, Trauerbewältigung, Selbstfindung, Krankheiten wie zum Beispiel Krebs und dann alle frauenspezifischen Themen wie Menstruation, Abänderung aber auch Sexualität.

Bei allen Krankheiten müssen zuerst ärztliche Untersuchungen stattfinden, bevor ich die Hypnosetherapie durchführe.

 

Was ist Hypnose und wie funktioniert sie? Wie fühlt man sich während und nach der Hypnose? Gibt es Gefahren beim Einsatz von Hypnose? Sind Ihre Kunden nach der Hypnose wieder voll einsatzfähig?

Hypnose ist ein völlig natürlicher Zustand, den wir alle aus unserem Alltag kennen. Es gibt keinen Tag, an dem Sie sich nicht mindestens einmal in einem hypnotischen Zustand befinden. Sie nehmen diesen nur nicht wahr, weil er sich so unspektakulär anfühlt. In Hypnose ist der Körper zwar entspannt, man ist aber bis zu 200 Prozent wacher und aktiver im Kopf. Alle Ihre Sinne sind geschärft, was bedeutet, dass Sie allenfalls besser hören oder besser riechen können. Hypnose ist kein Schlaf, sondern ein höchst konzentrierter Zustand, bei dem sich die Kunden bewegen können, mit mir reden, ja sogar auf die Toilette gehen können.

Da Hypnose ein natürlicher Zustand ist, gibt es nichts zu befürchten. Es gibt ja auch keine Gefahren im Wachsein oder im Schlafen. Sie können nicht gegen Ihren Willen hypnotisiert werden und Sie würden in Hypnose nie etwas machen, das sie nicht wollen. Sie werden tagtäglich durch die Werbung mehr hypnotisiert und manipuliert – und das sogar mit offenen Augen. Eine korrekt durchgeführte Hypnosetherapie birgt nicht mehr Gefahr als jegliche andere Therapieform, die korrekt und professionell ausgeführt wird.

Nach einer Hypnosetherapiesitzung kann es sein, dass man müde ist. Aber da Hypnose ein natürlicher Zustand ist, ist man voll einsatzfähig.

 

Was beinhaltet eine Hypnosetherapie, wie ist der Ablauf? Welche Stufen der Hypnose existieren? Wie schnell wird man Veränderungen feststellen? Was kann man selbst für den Erfolg der Hypnosesitzung tun?

Die Hypnosetherapie beginnt mit einem ausführlichen Fragebogen, den ich meinen Kunden per Mail zustelle. Mit dem Ausfüllen dieses Fragebogens geht man bereits in einen Prozess. Für den Ersttermin nehme ich mir genug Zeit, nämlich zwei bis vier Stunden. Im Ersttermin sind das Vorgespräch, die Hypnose und das Nachgespräch integriert. Die Hypnose selbst kann je nach Thema zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen. Mittels der Ursachen orientierten Hypnosetherapie findet der Kunde heraus, wann das Problem erstmals aufgetaucht ist und kann es dort auflösen.

Kinder sind bis ungefähr zum siebten Lebensjahr in einem natürlichen hypnotischen Zustand. Das bedeutet, dass alle Informationen mehr oder weniger ungefiltert ins Unterbewusstsein gelangen. In der Arbeit mit kleinen Kindern reichen demnach oft Visualisierungen, um das Problem zu lösen. In der Arbeit mit Erwachsenen reden wir von einem so genannten Somnambulismus, der wünschenswert ist, um die Problematik zu lösen. Es gibt noch tiefere Ebenen der Entspannung, die bei Menschen mit Schmerzen zur Anwendung kommt. Diese Entspannung nennt sich der Esdaille-Zustand, wo eine absolute Schmerzunempfindlichkeit erzeugt werden kann. Esdaille kann auch für schmerzfreie Geburten oder Eingriffe angewendet werden.

Wie schnell eine Veränderung eintritt, ist von Person zu Person verschieden. Es ist vieles in einer Sitzung möglich, aber nicht alles. Da darf man auch realistisch sein und sich auch mal mehr Zeit für die Auflösung eines Problems geben. In der Regel kann man von ein bis vier Terminen ausgehen. Bei schwierigen Themen wie Krankheiten, wo man mit einem Arzt zusammenarbeitet, können auch mehr Sitzungen erforderlich sein. Da nicht jeder Kunde die gleichen Hintergründe mitbringt, kann man es unmöglich voraussagen, ob nun eine oder mehrere Sitzungen notwendig sind.

Für den Erfolg ist es immer wichtig, dass man das Problem gelöst haben will und man aktiv daran mitarbeitet. Das Erlernen der Selbsthypnose bei mir ist ein weiterer wichtiger Faktor, der jeden Prozess bestens unterstützt.

 

Wo befindet sich Ihre Praxis? Wie kann man einen Termin vereinbaren? Welche Öffnungszeiten hat die Praxis? Was kostet die Hypnosetherapie? Wie läuft die Bezahlung ab? Sind Sie von den Krankenkassen anerkannt?

Meine Praxis befindet sich in St. Gallen an der Röschstrasse 5. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag 8 bis 19 Uhr und am Samstag 8 bis 13 Uhr.

Die Erstsitzung kostet 470 Franken und beinhaltet die gesamte Vorarbeit, die Therapie und auf Wunsch auch eine MP3. Folgetermine kosten 140 Franken pro Stunde und ab 2019 150 Franken pro Stunde. Ich ziehe den Betrag jeweils gerne bar ein. Meine Kunden haben jedoch auch die Möglichkeit mittels EC oder Kreditkarte zu bezahlen.

In der Schweiz ist die Hypnose von den Krankenkassen nicht anerkannt.

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Evelyne Oberholzer ist zwar Einzelunternehmerin und betreibt die Praxis «be yourself» in St. Gallen allein. Während der letzten Jahre konnte sie jedoch ein grosses Netzwerk aufbauen, in dem sich auch Ärzte befinden. Diese empfehlen die Praxis «be yourself» gerne weiter, sodass Evelyne Oberholzer immer wieder neue Patienten dazugewinnt. Das Ziel der Therapie von Evelyne Oberholzer, all diese Menschen so schnell wie möglich, wieder in die Selbstständigkeit zu entlassen.